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Oberster Hotelier fordert bessere Koordination der Schulferien

Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig hat in einem Interview von den Kantonen eine bessere Koordination der Schulferien gefordert. Es liege nicht in deren Interesse, wenn sich die Leute in den Bergen auf die Füsse treten und höhere Preise bezahlen müssten.

Agentur
sda
16.12.23 - 22:21 Uhr
Tourismus
Tritt nach neun Jahren per Ende Jahr ab: Der Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse, Andreas Züllig. (Archivbild)
Tritt nach neun Jahren per Ende Jahr ab: Der Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse, Andreas Züllig. (Archivbild)
KEYSTONE/WALTER BIERI

«Dass alle immer gleichzeitig Ferien haben, ist ein Problem», sagte der Branchenvertreter in einem Interview mit der «Sonntagszeitung», das am Samstagabend online veröffentlicht wurde.

In diesem Jahr beispielsweise lägen die Sportferien der grossen Kantone Basel und Zürich sowie in Deutschland in denselben Wochen, sagte der 65-jährige Gastgeber des Hotels Schweizerhof auf der Lenzerheide GR. «Die Zimmer sind dann schnell ausgebucht und die Preise steigen.»

Weniger Skilager

«Es würde dem Tourismus in den Bergen sehr helfen, wenn zumindest die grossen Kantone ihre Ferien koordinieren könnten», sagte Züllig, der nach neun Jahren an der Spitze des Hotelierverbands Ende Jahr abtritt.

Sorgen bereitete Züllig die schwindende Zahl an Skilagern, die für Kinder eine günstige Variante von Winterferien darstellten. In den vergangenen Jahren seien immer weniger solche Lager durchgeführt worden, sagte er. Lehrer würden sich den Aufwand nicht mehr antun, und Gemeinden unterhielten günstige Skihäuser nicht mehr oder hätten diese verkauft. «Früher kamen die Kinder so mit dem Schneesport in Berührung. Geschieht dies nicht mehr, verlieren sie den Bezug zu den Bergen und machen keine Skiferien mehr.»

Influencer als Problem

Die Branche erholte sich laut Züllig nach der Pandemie grösstenteils gut. Dass die Schweiz nun als Destination von Touristen überrannt wird, glaubt er aber nicht. «Dafür ist das Angebot im internationalen Vergleich immer noch teuer.»

Das Problem seien Influencer, die Fotos von Sehenswürdigkeiten posten würden, sagte Züllig. «Es reisen dann Leute aus der ganzen Welt nur dorthin, um ein bestimmtes Foto zu machen. Das ist schon eine absurde Entwicklung und für einzelne Spots ein echtes Problem.»

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