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Piz Segnas bei Flims: Eines der schwersten Flugzeugunglücke in der Schweiz

Am 4. August 2018 sind beim Absturz eines Ju-52-Verkehrsflugzeugs am Piz Segnas oberhalb von Flims 20 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück jährt sich heuer zum fünften Mal. Ein Rückblick.

04.08.23 - 04:30 Uhr
Menschen & Schicksale
Ort der Tragödie: Auf dem Piz Segnas wurden zum Gedenken an die 20 Opfer Kerzen aufgestellt.
Ort der Tragödie: Auf dem Piz Segnas wurden zum Gedenken an die 20 Opfer Kerzen aufgestellt.
Archivbild

Am Samstag, 4. August 2018, ereignete sich in Flims eines der schlimmsten Flugzeugunglücke in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt. 20 Personen verloren beim Unglück ihr Leben. Am Tag darauf informierten die Behörden zum ersten Mal über den Absturz des Ju-52-Flugzeugs, das auch als «Tante Ju» bekannt war.

 

 

Zwei Monate nach dem Absturz der «Tante Ju» oberhalb von Flims hat der ehemalige RSO-Moderationsleiter Simon Lechmann den Chef der Ju-Air, Kurt Waldmeier, zum Gespräch getroffen. Entstanden ist ein persönlicher Bericht über Trauer, Fassungslosigkeit und das Weitermachen.

 

 

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) begann mit den Unfalluntersuchungen, um die Ursachen und die tieferliegenden Gründe des Absturzes zu finden. «Die Arbeiten gestalteten sich aber aufwendig, weil im Flugzeug keine Aufzeichnungsgeräte zur Verfügung standen», sagte Daniel Knecht, Bereichsleiter Aviatik bei der Sust, zwei Monate nach dem Unfall.

 

 

Die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der zwei verbliebenen historischen Ju-52-Maschinen sorgte für eine Überraschung. Eine Zusammenfassung der Ereignisse im ersten Jahr gibt es hier:

 

 

Der Abschlussbericht der Sust liess lange auf sich warten, wie dieser Artikel aus dem Jahr 2020 zeigt. «Leider haben sich zwei externe Gutachten verzögert und auch die Coronakrise hat die Bereinigung des Schlussberichts aufwendiger gemacht», erklärt Sust-Untersuchungsleiter Daniel Knecht im folgenden Artikel gegenüber Radio Südostschweiz.

 

 

Dann liegen die 83 Seiten Untersuchungsbericht vor: Drei Jahre nach dem Unglück kommt die Sust zum Schluss, dass insbesondere die «hochriskante Flugführung» für den Unfall verantwortlich war. Ausserdem trägt die Flugaufsichtsbehörde laut Sust eine Mitverantwortung:

 

 

Vier Jahre nach dem Absturz, im Jahr 2022, hat der Bundesrat die Vorgaben für Flüge mit historischen Flugzeugen verschärft. Er wolle damit den Risiken besser Rechnung tragen, die mit Flügen mit historischen Flugzeugen einhergingen, heisst es in der folgenden Nachricht.

 

 

Die neuen Vorgaben für historische Flugzeuge sind am 1. Oktober 2022 in Kraft getreten. Die verbliebenen Ju-Air-Maschinen sind seither in Dübendorf stationiert und haben die Schweiz nicht mehr von oben gesehen. 

Anna Nüesch ist freie Mitarbeiterin und arbeitet neben ihrem Multimedia-Production-Studium bei der Südostschweiz in den Redaktionen von Online/Zeitung und TV. Zuvor hatte sie ein Praktikum bei diesen Kanälen absolviert.

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