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Markus Stadelmann: «In Glarus ist es egal, ob man sich zwei Tage oder 15 Jahre nicht gesehen hat»

Der Männerchor Heimweh veröffentlicht sein neues Album «Freud am Läbe». Der Glarner Radiomoderator und Heimweh-Sänger Markus Stadelmann verrät, welchen Welthit er gerne covern würde.

Südostschweiz
18.08.23 - 04:30 Uhr
Stars & Sternli
Coverversion: «Mit Polo Hofers ‹Alperose› treten wir in grosse Fussstapfen», sagt Markus Stadelmann.
Coverversion: «Mit Polo Hofers ‹Alperose› treten wir in grosse Fussstapfen», sagt Markus Stadelmann.
Pressebild

von Silvia Gisler

Wenn der 41-jährige Glarner Markus Stadelmann nicht bei Radio Zürisee am Mikrofon steht oder seine Stimme einer Werbekampagne leiht, ist er Sänger beim Männerchor Heimweh. Dieser veröffentlicht heute sein neues Album. Im Interview erklärt Stadelmann, der heute in Reichenburg lebt, was es für ihn bedeutet, ins Glarnerland zurückzukehren.

Markus Stadelmann, womit macht man Ihnen am einfachsten eine Freude?

Mit einem feinen «Mandel-Beggeli» und einem heissen Kaffee. Er zwingt dich zu Gemütlichkeit, denn man kann ihn nicht gestresst trinken, sonst verbrennt man sich.

Das neue Album von Heimweh heisst ja «Freud am Läbe». Hatten Sie diese schon mal verloren?

Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich bin sehr behütet aufgewachsen, habe eine tolle Familie und viel Schwein gehabt, dass ich in meinem Leben oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen gewesen bin. Dadurch habe ich schon sehr viele schöne Sachen erleben dürfen.

Welcher Titel daraus widerspiegelt für Sie Lebensfreude am meisten?

Eigentlich alle. Aber als Glarner geht es mir ähnlich wie unserem Muotataler Bernhard Betschart. Entsprechend steht für mich das Lied «Muotathal», das unter anderem davon handelt, dass man weggeht, aber immer wieder gerne zurückkommt, am meisten für Lebensfreude. Denn egal ob man sich zwei Tage oder 15 Jahre nicht gesehen hat. Hier, in solchen Bergtälern, knüpft man sofort wieder an, wo man zuletzt aufgehört hat. Man darf weggehen, ist aber jederzeit wieder willkommen.

«Ein Heimatgefühl ist für mich eigentlich weniger an einen Ort gebunden als an Menschen, die man trifft, bei denen man sich aufgehoben fühlt.»

Markus Stadelmann, Sänger

Wer oder was gibt Ihnen denn ein Heimatgefühl? Ist es das Glarnerland?

Ein Heimatgefühl ist für mich eigentlich weniger an einen Ort gebunden als an Menschen, die man trifft, bei denen man sich aufgehoben und zu Hause fühlt.

Wie kam es dazu, dass sie «Heimatgfühl» von Megawatt coverten?

Einerseits sind wir beim gleichen Label. Andererseits arbeiten Thomas Graf von Megawatt und unser Gründer und Liederschmied Georg Schlunegger schon länger zusammen, weshalb die beiden Bands schon lange gegenseitig Konzerte besuchen. Und als wir unsere Fans auf Social Media mal nach ihren Wunschliedern für einen neuen Coversong fragten, war auch «Heimatgfühl» dabei. So führte eines zum andern.

Wenn Sie persönlich auswählen könnten: Welchen Welthit, sei es englisch oder deutsch, würden sie gerne mal covern?

Ganz viele. Da ich aus dem klassischen Musikbereich komme, fände ich es spannend, etwas Opereskes, zum Beispiel eine italienische Arie, gesungen von unserem Ricardo, zu machen. Das könnte recht eindrücklich werden mit den vielen Männerstimmen.

Apropos eindrücklich: Sie haben Polo Hofers «Alperose» gecovert. Ein grosser Titel eines noch grösseren Künstlers – vielleicht ein (zu) grosses Unterfangen?

Ja, wir treten in grosse Fussstapfen. Wir hatten aber sehr enge Verbindungen zu Polo. Remo Kessler, der bei uns mitwirkt, war Gitarrist bei Polo Hofers Schmetterband und Ralph Güntlisbergers Vater hatte als Musiker mit Rumpelstilz zu tun. Dementsprechend sind wir mit gesundem Respekt an das Lied herangegangen. Es soll eine Hommage an Lied und Künstler sein, kein verzweifelter Versuch einen Hit zu landen.

Inzwischen sind neun Alben von Heimweh auf dem Markt. Gibt es eines, das bis heute Ihre absolute Nummer 1 ist?

Ja. Lustigerweise ist es aber nicht ein Studioalbum, sondern das Livealbum. Es ist mit vielen Emotionen verbunden und weckt sofort Erinnerungen an tolle Momente und Begegnungen mit unseren Fans.

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