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Die starke Reaktion von Jonas Baumann

In den Einzelrennen können die Schweizer Langläufer beim Heim-Weltcup im Engadin nicht gleich brillieren wie in Staffel und Sprint. Jonas Baumann setzt aber als Zwölfter ein schönes Glanzlicht.

Südostschweiz
26.01.25 - 18:15 Uhr
Schneesport
Im Engadiner Sonnenschein hart gekämpft und mit einem feinen 12. Platz belohnt worden: Jonas Baumann
Im Engadiner Sonnenschein hart gekämpft und mit einem feinen 12. Platz belohnt worden: Jonas Baumann

Das Oberengadin präsentierte sich zum Abschluss des Langlauf-Weltcups von seiner Prachtseite. Schneefall über Nacht hatte den Loipenpräparatoren zwar eine Menge Mehrarbeit beschert, sorgten aber für zuckerweisse TV-Bilder auf der im Weltcup ungewöhnlichen Distanzstrecke über knapp 21 km vom Start auf dem St. Moritzersee ins Ziel am Silvaplanersee.

Die Norweger feierten bei den Männern einen Sechsfach-Sieg, bei den Frauen einen doppelten. Zumindest ein Schweizer strahlte aber im Ziel ebenfalls mit der Sonne um die Wette. Jonas Baumann lief nach dem 8. Platz in Les Rousses und dem 3. Rang mit der Mixed-Staffel am Freitag zum dritten Mal innert Wochenfrist in die Weltspitze. Das freut auch seinen Cheftrainer Erik Braaten. «Seine letzten acht Tage waren grossartig», schwärmte der Norweger im Gespräch mit Keystone-SDA. «Wenn das vorwärts geht Richtung WM, wird das eine grosse Freude.»

Nach Enttäuschung nun «mega zufrieden»

Dazu muss man wissen: Baumann verpasste den Start in den Weltcup, weil er von den Trainern nicht aufgeboten wurde. Wie Braaten erklärt, hat dies mit den Resultaten der letzten Saison zu tun. Um die Trainingsvorbereitung nicht mit zusätzlichem Druck zu belasten, wurden die Selektionen aufgrund der letztjährigen Leistungen vorgenommen. «Ich bin sicher, auch Jonas versteht, dass diese eben nicht so toll waren.»

Man habe Baumann damit nicht provozieren wollen. «Aber er konnte seine Energie dadurch voll auf das Training legen und vergeudete nichts durch viele Reisen», so Braaten. Das zahle sich nun mit etwas Verspätung aus. Der 12. Rang am Sonntag im Engadin im Massenstartrennen in der Skating-Technik ist eher noch höher zu werten als der 8. Platz in Frankreich, weil dort viele Topathleten fehlten - und der 34-jährige Bündner im Skating zuletzt nicht auf Touren kam.

«Es war sehr hart, die Bedingungen waren nicht einfach», sagte Baumann bei SRF. «Ich habe definitiv nicht mit einem so guten Resultat gerechnet, nun bin ich mega zufrieden.» Der Routinier aus Splügen hatte während der Woche auch noch dagegen gekämpft, krank zu werden.

Start in die WM-Vorbereitung

Bei den Frauen war Nadine Fähndrich nach ihrer Enttäuschung mit dem Aus im Viertelfinal des samstäglichen Sprints als 24. beste Schweizerin. Nach dem Glanzpunkt mit dem Podestplatz in der (nicht olympischen) Mixed-Staffel kamen am Sonntag im Distanzrennen wie erwartet keine weiteren Toprangierungen dazu. Im Sprint hatte Valerio Grond als Vierter das Podest hingegen knapp verpasst, auch Janik Riebli und Alina Meier erreichten die Halbfinals.

Die Schweizer Trainer zogen jedenfalls ein positives Fazit des Heim-Weltcups. Nun beginnt bereits die Vorbereitung auf die WM von Ende Februar in Trondheim. Einige reisen noch zum Weltcup vom nächsten Wochenende im Aostatal, andere pausieren. Anschliessend stehen Trainingslager in Davos und in Norwegen bevor.

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