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Mit interessantem Kader in die zweite Saison

Die HCD Ladies haben ihre Premieren-Saison in der höchsten Schweizer Liga hinter sich. Das Saisonziel Playoffs wurde knapp verpasst. Trainerin Andrea Kröni weiss, wo die Ursachen zu suchen sind.

Pascal
Spalinger
20.04.24 - 17:00 Uhr
Eishockey
Leah Marino (in Blau) bleibt weiterhin eine HCD-Ladie.
Leah Marino (in Blau) bleibt weiterhin eine HCD-Ladie.
ps
Nun wollen die Davoserinnen in der nächsten Saison einen Schritt vorwärts machen – mit stärkerem Kader.

Nachdem man die Playoffs praktisch im letzten Spiel der Qualifikation verpasst hatte, war es Kröni und ihrem Coaching-Team wichtig, wenigstens die Klassierungsrunde einigermassen gut hinter sich zu bringen. Dies gelang mit fünf Siegen aus sechs Partien denn auch klar. So konnte man wenigstens Rang fünf retten. Zwar war man unmittelbar nach Saisonende enttäuscht, das grosse Ziel Playoffs verpasst zu haben, aber Andrea Kröni formuliert es so: «Wir wussten, dass es im ersten Jahr unseres Projekts erst einmal darum ging, ein Team aufzubauen und Erfahrung reinzubringen. Am Schluss mussten wir Lehrgeld bezahlen, doch aus Enttäuschungen lernt man oft am meisten.»

Zu wenig Tore erzielt

Sieht man sich die Saison der HCD Ladies ein wenig genauer an, so fällt auf, dass man gegen die Playoff-Teams meist gut mithalten konnte und defensiv gut stand. Unnötige Punkte gingen vor allem gegen die Teams auf den hinteren Plätzen verloren – knapp zu viele, wie die End­abrechnung knallhart wiedergibt. Zudem vermochten die Davoserinnen einige Spiele trotz grosser Überlegenheit nicht zu gewinnen, weil man zu wenig Tore schoss. Dies habe man auch bei den Verantwortlichen erkannt und wolle auf die nächste Saison hin Gegensteuer geben, erklärt Kröni. «Grundsätzlich sind wir auf dem richtigen Weg und können nun mit vielen individuellen Trainingssessionen Fortschritte erzielen. Denn das Spielsystem ist implementiert, und ein schlagkräftiger Team-Stamm ist zusammengeblieben.» Tatsächlich haben sich in der vergangenen Saison einige Spielerinnen stark weiterentwickelt – was beispielsweise Oona Emmenegger ihre ersten Aufgebote für das Nationalteam brachte.

Acht kommen, acht gehen

Insgesamt acht Spielerinnen haben die HCD Ladies verlassen: Nora Daneel, Reece Diener und Marie-Sophie Müller wechseln zu Ligakonkurrent Fribourg und Angela Mason kehrt nach Kanada zurück. Wo es Valerie Christmann, Noor Salzgeber, Jessica Schlegel und Katie Sonntag hinziehen wird, ist unbekannt. Sportchef Andi Straub hatte also wieder einiges zu tun und versprach bereits im Vorfeld, jeden Abgang stärker besetzen zu wollen. Und tatsächlich steigen die HCD Ladies mit einem spannenden Team in die neue Saison. Nachdem man die letzte Saison nur mit drei Ausländerinnen begonnen hatte, figurieren nun deren vier im Kader: Leah Marino – Ladies- Topskorerin der vergangenen Saison – sowie die neuen Kanadierinnen Elizabeth Lang, Courtney Kollman (beideUniversity of Calgary) und Joelle Fiala (University of British Columbia) sind alle Stürmerinnen, kennen sich bereits und sollen für jene Skorerpunkte sorgen, die in der letzten Saison fehlten. Zu ihnen gesellen sich die beiden Italienerinnen Aurora Abatangelo (neu von Lugano) und Rebecca Roccella, die bereits den zweiten Teil der vergangenen Saison in Davos bestritten hat und sich dabei als schnell und torgefährlich erwies. Beide bringen internationale Erfahrung mit dem italienischen Nationalteam mit, belasten das Ausländerinnen-Kontingent aber nicht. Fünfte neue Stürmerin ist Renée Lendi, die von Schweizer Meister ZSC Lions zu den HCD Ladies wechselt. Sie bringt Erfahrung aus dem Schweizer U18-Nationalteam mit. Ebenfalls von den ZSC Lions wechselt Verteidigerin Alessia Baechler nach Davos. Sie hat eben erst mit dem Nationalteam die Weltmeisterschaft bestritten – unter anderem zusammen mit den Davoserinnen Stefanie ­Wetli, Janine Hauser und Leoni Balzer – und wird die Defensive nachhaltig verstärken. Letzter Neuzugang ist Verteidigerin Lucie Tenenbaum. Sie besitzt den kanadischen, amerikanischen und schweizerischen Pass und möchte sich via HCD Ladies für höhere Aufgaben in der Damen-Nati empfehlen.

Top-Vier als Ziel

Ab dem 1. Mai wird das Projekt «HCD Ladies» in die zweite Saison starten. Laut Andrea Kröni soll dabei der Fokus auf das Skills- und Schusstraining gelegt werden. Die Trainerin hält das Kader nun für stärker besetzt als in der vorherigen Saison und gibt an, mit dem Team wieder die Top-Vier anzupeilen, was gleichbedeutend mit der Playoff-Qualifikation wäre. Was dann am Ende herausschaue, sei aber schwer vorherzusagen, da noch nicht bekannt sei, wie sich die Kader der übrigen Teams der Liga verändern würden. Nach dem Aufstieg von Zug dürfte die Liga noch ein wenig stärker sein, was aber laut Kröni kein Nachteil sein muss: «Mehr stärkere Teams erhöhen die Attraktivität der Liga, was ich als Chance für die Zukunft sehe».

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