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Die Lintharena braucht 800'000 Franken

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Glarus Nord werden an der Gemeindeversammlung vom 6. Juni wieder über einen Beitrag an ihr Sportzentrum diskutieren.

Daniel
Fischli
09.05.23 - 04:30 Uhr
Politik
An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni stimmt die Bevölkerung von Glarus Nord ab. Es geht unter anderem über einen Betrag von maximal 800'000 Franken für die Lintharena.
An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni stimmt die Bevölkerung von Glarus Nord ab. Es geht unter anderem über einen Betrag von maximal 800'000 Franken für die Lintharena.
Archivbild Sasi Subramiam

Im vergangenen Jahr musste die Gemeinde Glarus Nord zusätzliche 1,35 Millionen Franken in die gemeindeeigene Lintharena AG einschiessen, um einen Konkurs des Sportzentrums zu verhindern. Im laufenden Jahr soll der Betrag noch maximal 800'000 Franken betragen. Dies hat die Lintharena AG am Montagabend mitgeteilt.

Wie die Lintharena weiter erklärt, soll die Gemeindeversammlung vom 6. Juni über den ausserordentlichen Beitrag entscheiden. Ausserdem werde den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern eine Erhöhung des Aktienkapitals von heute 300'000 Franken auf 1 Million Franken beantragt.

Während das Finanzloch vom vergangenen Jahr für die Öffentlichkeit überraschend kam, liegt das diesjährige ungefähr im Rahmen einer Lagebeurteilung vom Frühling. Gérard Jenni, Geschäftsführer ad interim, hat Anfang März gegenüber den «Glarner Nachrichten» gesagt, er rechne für 2023 mit einem um 700'000 bis 800'000 Franken besseren Ergebnis.

«Klare Umsatzsteigerung»

Laut der Medienmitteilung hat die Lintharena dem Gemeinderat für das laufende Jahr ein Budget mit einem Fehlbetrag von 749'000 Franken vorgelegt. Auf Anfrage sagt Gérard Jenni, er sei «sehr guten Mutes», dass dies eingehalten werden könne. Per Ende April sei der Umsatz des Sportzentrums um eine halbe Million höher als im vergangenen Jahr. «Besonders in den Bereichen Schwimmen, Klettern/Bouldern sowie Hotellerie ist die Steigerung klar erkennbar», heisst es in der Medienmitteilung.

Die roten Zahlen begründet die Lintharena unter anderem mit den hohen Energiekosten. Ab dem Jahr 2024 würden dank neuen Verträgen die Energiekosten wieder sinken. Es könnten rund 540'000 Franken eingespart werden.

Nach dem Debakel vom vergangenen Jahr musste Geschäftsführer Oliver Galliker den Hut nehmen und Gérard Jenni übernahm ad interim. Am 20. Juni übergibt dieser das Zepter an den ausgebildeten Hotelier Silvan Dietrich.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert.

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Welches Debakel? Oliver Galliker hat die lintharena mit viel Umsicht und betriebswirtschaftlichem Know-how geführt. Dabei hatte er sich an die strategische Ausrichtung des Verwaltungsrates zu orientieren. Dass eine grosse Investition in eine so grosse Anlage und bundesrätlich angeordneten Einschränkungen wegen Corona die Finanzen übermässig belastet und Erträge ausfallen, ist nur logisch. Ich finde es unfair, wenn man eine Person zum Sündenbock macht.

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