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Gefährliches Spiel 
mit dem Feuer

Auf dem Gelände der Waldspielgruppe Kaltbrunn treiben unbekannte Brandstifter ihr Unwesen. Nun wird die Öffentlichkeit gebeten, Augen und Ohren offen zu halten.

Christine
Schibschid
22.05.17 - 19:05 Uhr
News
Brandstiftungen: Revierförster Reto Bless und die Leiterinnen der Waldspielgruppe Kaltbrunn begutachten Schäden.
Brandstiftungen: Revierförster Reto Bless und die Leiterinnen der Waldspielgruppe Kaltbrunn begutachten Schäden.
CHRISTINE SCHIBSCHID

Es hätte schlimmer ausgehen können – da sind sich Revierförster Reto Bless und die Leiterinnen der Waldspielgruppe Kaltbrunn einig. Innerhalb von einer Woche wurde auf dem Gelände der Waldspielgruppe mehrfach Feuer gelegt. Glücklicherweise richteten die Flammen aber keinen ernsthaften Schaden an. Allerdings wurden Baumstümpfe beschädigt, die die Kinder als Tische und Stühle nutzen. Ein Baumstamm trägt Brandspuren und ein Holzschild mit der Aufschrift «Bitte Abfall mitnehmen» wurde abgerissen und auf einem Reisighaufen in Brand gesteckt. Als Brandbeschleuniger verwendeten die Täter offensichtlich Deo der Marke Axe – die Dose liessen sie auf dem Waldboden liegen.

Augen und Ohren offen halten

Die Brände sind nicht die einzigen Fälle von Sachbeschädigung auf dem Gelände der Waldspielgruppe, das in einem Waldstück zwischen Benken und Kaltbrunn liegt. «Es wird immer mal wieder etwas zerstört», sagt Rosmarie Schmucki, eine der Leiterinnen ser Spielgruppe. Sie finde auch immer wieder Müll, Flaschen und Scherben. «Die aktuellen Brandlegungen sind aber gefährlich und gehen zu weit», sagt Schmucki. Die Spielgruppenleiterinnen und der Revierförster haben nun die Polizei informiert. Ausserdem wenden sie sich an die Öffentlichkeit. Sie wollen Passanten für das Problem sensibilisieren, damit sie Augen und Ohren offen halten.

Legal Feuer im Wald machen

«Prinzipiell haben wir nichts dagegen, wenn jemand die Feuerstelle der Waldspielgruppe nutzt», sagt Schmucki. Revierförster Bless weist darauf hin, dass es in dem Waldstück mehrere offizielle Feuerstellen gibt, die Interessierte sogar reservieren können. «Teilweise stellen wir auch Holz bereit», sagt Bless. Er verweist darauf, dass ein Feuer ausserhalb einer Feuerstelle schnell ausser Kontrolle geraten kann.

Der Förster und die Spielgruppenleiterinnen vermuten, dass es sich bei den Brandstiftern um Jugendliche handelt, die Blödsinn machen. «Solche Fälle nehmen in Richtung Sommerfeiern meist zu. Es ist aber besorgniserregend, dass zu Beginn der Sommersaison schon so viel passiert ist», sagt Bless. Dass es sich um jugendlichen Leichtsinn handelt, vermutet auch Nikolaus Steinbacher, stellvertretender Kommandant der Kaltbrunner Feuerwehr. Seine Männer waren bei der Waldspielgruppe schon im Einsatz.

Als die Feuerwehr am vergangenen Donnerstagabend eine Übung in der Nähe des Waldspielgruppengeländes abhielt, machte ein Passant die Einsatzkräfte auf ein Feuer aufmerksam. «Wir sind hin und ein Baum war angekohlt. Wir haben dann die Glut gelöscht», erzählt Steinbacher. Letzte Woche sei der Wald noch nass und das Feuer daher nicht besonders gefährlich gewesen. «Das sieht aber schnell anders aus, wenn es trocken ist», sagt Steinbacher.

Polizei kündigt Streifen an

«Die Brandfälle wurden uns gemeldet», bestätigt Florian Schneider von der Kantonspolizei. Eine offizielle Anzeige liegt nach seinen Angaben aber bislang nicht vor. Schneider kündigt an, dass die Polizei künftig ein Auge auf das Waldstück haben wird. Streifen sollen bei ihren Kontrollfahrten künftig auch dort nach dem Rechten sehen. «Wenn wir jemanden antreffen, wird es Personenkontrollen geben.»

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