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Kinder und Jugendliche programmieren für eine bessere Zukunft

Am Finale der First LEGO League vom 13. und 14. April im Kongresszentrum Davos haben Kinder und Jugendliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, insgesamt 31 Teams, mit ihren selbst gebauten und programmierten Robotern Aufgabenstellungen und Probleme für eine bessere Zukunft gelöst.

Davoser
Zeitung
20.04.24 - 12:00 Uhr
Ereignisse

Das Team «Fluffy» der FH Graubünden hatte sich mit dem zweiten Gesamtrang an der Schweizer Meisterschaft in Lausanne für das Finale in Davos qualifiziert. Maurin aus Rothenbrunnen vom Team meinte selbstbewusst zu den Roboterleistungen: «Unser Roboter verfügt über eine bewegliche Wand, welche sich beliebig auf zwei Achsen verschieben kann. Zusammen mit ausgeklügelten Mechanismen und der Programmierung erreichen wir die volle Punktzahl.» Und Linus aus Tenna ergänzte mit einem Schmunzeln: «Wir wollen uns nicht über unser Hobby definieren, das heisst, wir wollen unsere Werte und Überzeugungen beibehalten und nicht die abgedrehten Robotertypen sein.» Das haben sie eindrucksvoll bewiesen.

Mehr als ein Hobby

Eine Wettbewerbsvorbereitung startet jeweils im August und ist sehr zeitintensiv. Das Team «Fluffy» trifft sich gemeinsam mit Coach Martin Studer jeden Samstag. Für Flurin aus Domat/Ems ist dieses Engagement nebst seinem anderen intensiven Hobby, dem Orientierungslauf, selbstverständlich: «Wir haben Spass an dem, was wir tun, und sind zusätzlich noch ziemlich erfolgreich. Diese Faktoren motivieren uns vollkommen.»

Linus aus Tenna, der beruflich gerne einmal in den pharmazeutischen Wissenschaften tätig werden möchte, hat seiner Einschätzung nach vor allem im Bereich Kooperation grosse Fortschritte erzielt. Und Daniel aus Maienfeld bestätigt: «Fairness und Kommunikation sind nebst dem Planen und der Aufgaben­zuweisung in einem Team bedeutende Eigenschaften. Das ist unser Rezept, wie wir an die Aufgabenstellungen heran­gehen.» Diese Strategien haben sich bewährt. Die Fluffys haben am Finale in ­Davos eine Meisterleistung gezeigt und den ersten Platz in der Kategorie «Forschung» sowie den dritten Gesamtrang in der Kategorie «Champion» erlangt. Der zweite Rang in der Gesamtwertung ging an das Team «rhsRobotX» aus Braunschweig, und den Siegerpokal konnte das Team «Inda Bots senior» aus Aachen (D) entgegennehmen. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto «Masterpiece». Die Teams mussten damit neue Wege finden, sich kreativ ausdrücken, um andere für ihre Hobbys zu begeistern. Sie mussten ihre Vorstellungskraft einsetzen, um die Welt der Künste neu zu denken. Ihre Lösungsansätze stellten sie anhand einer kurzen Forschungspräsentation vor. Ausserdem bauten und programmierten die Schülerinnen und Schüler für das «Robotgame» einen vollautomatischen Roboter, um mehrere Aufgaben auf einem vorgegebenen Spielfeld innerhalb von 150 Sekunden zu lösen.

Lernen leicht gemacht

Parallel fanden die Präsentationen der sechs Explore-Teams statt. Es ist das Einstiegsprogramm für Kinder im Grundschulalter (6 – 10 Jahre). Jedes Jahr erforschen die Kinder im Team sowie im Klassenverband mit viel Spass ein neues Thema aus Wissenschaft und Technik. Sie lernen mit einem Robotik-Set spielend leicht Programmieren. Im Mittelpunkt des Bildungsangebots stehen die Grundwerte wie respektvoller Umgang, gemeinsames Erleben und kritisches Denken.

Eine Kulturtechnik

Gian-Paolo Curcio gestaltete die Eröffnungsfeier. Dabei betonte der Rektor der PH Graubünden: «Informatik ist als eine Kulturtechnik zu verstehen, wie beispielsweise Sprache oder Mathematik. Kinder lernen – ohne dass sie es merken – Informatik als Sprache zu nutzen und damit Roboter anzusteuern. In der Folge werden die Roboter zur Lösung von Aufgaben eingesetzt. Das ist wichtig, denn Kinder lernen auf diese Weise die Grundprinzipien der Informatik kennen und beginnen Probleme zu lösen, indem sie Maschinen einsetzen. Die Kinder von heute werden die Probleme von morgen lösen. Dabei können sie Informatik als eine von  verschiedenen Kulturtechniken einsetzen.»

16 Jahre in Folge

Seit sechzehn Jahren in Folge wird die LEGO League von der Ems Schiers, der FH Graubünden und der Päda­gogischen Hochschule Graubünden organisiert und durchgeführt. Lilian Ladner, Mitglied im OK: «Die Durchführung eines Finales in Graubünden war für uns der logische nächste Schritt unserer langjährigen Förderung und ein wertvoller Meilenstein. Mit dieser Kooperation zwischen der Bildung und der Wirtschaft lernen wir von – und miteinander und begeistern die künftige Generation gemeinsam. Unsere Kinder und  Jugendlichen ­erweitern mit solchen Programmen Fähigkeiten wie Kooperation, Kommunikation, Kreativität sowie kritisches Denken.»



 

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