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Seltener Besuch im Engadin

Diese Woche kamen Planespotter auf dem Engadin Airport auf ihre Kosten. Ein Airbus A320 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten landete und startete in Samedan.

Philipp
Wyss
13.09.19 - 11:16 Uhr
Ereignisse

Die Flugzeuge Boeing 737 und Airbus 320 sind die grössten, die auf dem Engadin Airport landen können. Zeigt der Timetable des höchstgelegenen Flughafens Europas Landung oder Start einer solchen Maschine an, kommen immer wieder Leute, um diese Maschinen zu beobachten, wie Martin Binkert von der Engadin Airport AG auf Anfrage sagte.

Eng und hoch

Jährlich kommen laut Binkert je drei bis vier dieser «grossen Vögel» ins Engadin. «Es ist daher nichts ganz Abnormales.» Aber alltäglich sei es auch nicht, so Binkert weiter. Und: «Es ist schön, wenn so ein Flugzeug zu uns kommt.» Spezielle Vorkehrungen seitens des Flughafens braucht es dazu nicht. Die Crew bezahlt Landegebühren nach Gewicht sowie Taxen für allfällige weitere Dienstleistungen.

Am Mittwoch sei lediglich die Crew nach Samedan geflogen um den Anflug zu üben. Binkert vermutet, dass die Privatmaschine im Winter mit Gästen wieder kommen wird. «Es ist vorbildlich, wenn die Crew die speziellen Gegebenheiten bei uns bei schönem Wetter erkundet sowie An- und Abflug übt», sagt Binkert. Zu den speziellen Gegebenheiten in Samedan gehören die Enge des Tals sowie die dünne Höhenluft.

Mehr als 100 Millionen gelandet

Eine A320 könne im Engadin nur als Privatjet landen. Eine vollbesetzte A320 mit 150 Passagieren wäre zu schwer. Wem die am Mittwoch gelandete und nach zwei, drei Stunden wieder abgeflogene Maschine gehört, weiss Binkert nicht. Gekennzeichnet war sie als Maschine aus den United Arab Emirates.

Meist seien diese Flugzeuge zu einer Art Wohnung umgebaut. Über den Preis einer solchen Maschine wollte Binkert nichts sagen. Im Internet finden sich Preise von über 100 Millionen Franken – ohne Spezialausbau. Laut Binkert ist die Spannbreite gross.

Werksmaschine vor einem Jahr

Im Herbst 2017 landete erstmals eine A320 in Samedan. Mit einer Spannweite von 34 und einer Länge von 37 Metern gehört die Maschine zusammen mit der Boeing 737 zu den grössten am Engadin Airport gelandeten Flugzeugen. Im Sommer 2018 landete ein Werks-Flugzeug A320 der Airbus S.A.S. aus Toulouse für Testzwecke auf dem Engadin Airport. In Zukunft sei mit weiteren Bewegungen grosser Flugzeuge zu rechnen.

Pro Jahr verzeichnet der Engadin Airport laut Binkert 14'000 Bewegungen. In dieser Zahl sind auch Segelflugzeuge und Helikopter eingerechnet.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich.

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