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Erfolgreiches Comeback der Street Parade nach der Corona-Pause

An der Zürcher Street Parade haben am Samstag rund 900'000 Personen gemeinsam bei wummendern Bässen und herrlichem Sommerwetter eine fröhliche Party gefeiert. Nach zwei Corona-Sommern ohne Tanzdemo war die überschwängliche Lebensfreude entlang der Umzugsroute spürbar.

Agentur
sda
13.08.22 - 22:08 Uhr
Leben & Freizeit

Bereits am Vormittag hatte sich Zürich bunt gezeigt. Aus dem Ausland trafen zahlreiche Party-Busse ein, und an den Zürcher Bahnhöfen kamen viele Extrazüge und noch mehr reguläre Züge an, aus denen in einem konstanten Strom gut gelauntes und fröhliches Partyvolk ausstieg.

Generationenübergreifend

Wie bei früheren Ausgaben war das Publikum auch an der 29. Street Parade wieder bunt gemischt; zu den wummernden Beats bewegten sich Jugendliche, Familien mit Kindern und auch viele graumelierte Personen durch die grosse Masse.

Einige von ihnen hatten sich kostümiert, etwa als Superheld, Einhorn, Schmetterling oder Schlumpf. Andere präsentieren glitzerbestückte Kleidungsstücke - oder einfach nur wenige.

Und die meisten waren in normaler, legerer Sommerkleidung mit kurzen Hosen und einer gegen die Sonne schützenden Mütze dabei. «Spass haben und feiern», das gaben die meisten von ihnen als Motivation für die Reise nach Zürich an.

Nach Schätzungen der Organisatoren fanden sich am Samstag rund 900'000 Personen ein, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am frühen Abend hiess. Das sind 50'000 Personen mehr als bei der letzten Austragung 2019.

Die Zahl der Besuchenden ist den Veranstaltern aber nicht das Wichtigste, wie sie festhalten: «Viel wichtiger ist, dass alle Freude an der Street Parade haben und sich die Freude jedes Einzelnen auf die Masse überträgt.» Dies dürfte bei der 2022er Auflage erreicht worden sein.

Eine Stadt im Partyfieber

Um 13 Uhr legten die ersten nationalen und internationalen DJs auf den acht Bühnen entlang der Umzumgsroute auf und sorgten bis Mitternacht für Stimmung.

Eine Stunde später rollte das erste von 26 Love-Mobiles vom Utoquai über Bellevue, Quaibrücke und Bürkliplatz zum Hafendamm Enge. Begleitet wurden die laut dröhnenden Musik- und Tanz-Trucks von hunderttausenden ausgelassen Feiernden.

Wegen den heissen Temperaturen wurden die von den Organisatoren aufgestellten Nebelduschen stark frequentiert. Viele Street-Parade-Besuchende nutzten für eine Abkühlung auch den nahen See.

Rund um die grösste Techno-Event der Welt fanden über das Wochenende mehrere Dutzende Partys an verschiedenen Locations in der Stadt Zürich statt.

Friedliche Stimmung

Die Stimmung an der 29. Street Parade war friedlich. Von Zwischenfällen ist bislang nichts bekannt. Die Stadtpolizei Zürich teilte am Samstagabend mit, dass sie aufgrund der bisherigen Rückmeldungen und Erkenntnisse eine positive Bilanz der Street Parade ziehe.

Bis 21 Uhr mussten laut Mitteilung rund ein halbes Dutzend Personen nach übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum wegen Fremdgefährung in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle gebracht werden. 16 Personen wurden von der Stadtpolizei Zürich, meist wegen Diebstählen oder Handel mit Betäubungsmitteln, verhaftet worden

Für die Sicherheit im Hauptbahnhof ist die Kantonspolizei Zürich zuständig. Bis 21 Uhr wurden von der Kantonspolizei dort sieben Personen, meist wegen Diebstählen oder Handel mit Betäubungsmitteln, verhaftet.

Schutz und Rettung Zürich teilte am späteren Samstagabend mit, dass bis 21 Uhr die Sanität insgesamt 416 Behandlungen vorgenommen habe. Bei rund der Hälfte seien Alkohol und/oder Drogen die Ursache gewesen. Es habe insgesamt 35 Einweisungen in ein Spital gegeben. Erfreulicherweise habe es bisher wenig schwere Verletzungen gegeben.

Laut Angaben von Schutz und Rettung Zürich waren zwei Reanimationen durch Rettungssanitäter und Notärzte erforderlich, die aber erfolgreich verliefen. Man erwarte, dass die Zahl der Behandlungen in den kommenden Stunden noch zunehmen werde.

Im Bereich des Utoquais kam es gegen 13.30 Uhr zu einem tödlichen Badeunfall, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilte. Ein 27-Jähriger war nach einem Sprung in den Zürichsee nicht mehr aufgetaucht. Er konnte aus dem See geborgen werden, verstarb aber trotz Reanimationsmassnahmen noch vor Ort. Ob ein Zusammenhang zur Street Parade besteht, ist unklar.

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