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Glarner zeigen Herz für die Näfelser Jugendvereine

13'000 Franken sind der Pfadi Rauti und dem Blauring Näfels an der Freulerchilbi aus einem abgeschlossenen Auto geklaut worden. Ein Spendenaufruf in den sozialen Medien war ein grosser Erfolg.

Paul
Hösli
30.09.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Feuer und Flamme für Jugendliche und Kinder: Die Glarnerinnen und Glarner haben der Pfadi Rauti und dem Blauring Näfels 8000 Franken gespendet.
Feuer und Flamme für Jugendliche und Kinder: Die Glarnerinnen und Glarner haben der Pfadi Rauti und dem Blauring Näfels 8000 Franken gespendet.
Pressebild

Die Enttäuschung bei der Pfadi Rauti und dem Blauring Näfels war am 12. September riesig. Als die Helferinnen und Helfer an diesem frühen Sonntagabend mit Aufräumen an der Freulerchilbi beschäftigt waren, wurde die Abendkasse von einer unbekannten Täterschaft aus einem abgeschlossenen Auto entwendet. 13'000 Franken verschwanden spurlos. Ein herber Schlag für die Pfadi und den Blauring, welche die Arbeit an der Chilbi ehrenamtlich ausführten. Die Jugendorganisationen lancierten infolgedessen einen Spendenaufruf auf Facebook.

«Die Solidarität der Glarnerinnen und Glarner ist grossartig und rührt uns sehr. Es ist einfach mega», zeigt sich Rahel Lampe überwältigt. Sie ist Scharleiterin des Blaurings Näfels und Präsidentin des Organisationskomitees der Freulerchilbi. «Bis jetzt sind rund 8000 Franken zusammengekommen. Dieser Betrag überrascht und überwältigt uns gleichwohl.» Vor allem wenn man bedenke, dass die letzte Zeit für viele Menschen nicht einfach gewesen sei.

Orks zeigen sich solidarisch

Die einzelnen Beträge der Spenderinnen und Spender reichen von 10 bis 1000 Franken. «Die Freude über jede einzelne Spende ist aber gleich gross», sagt Rahel Lampe. Was die Näfelserin jedoch besonders freut, ist das Engagement des American-Football-Vereins Glarus Orks. «Harte Männer mit einem weichen Herzen offenbar.»

Die Orks haben 500 Franken aus der noch jungen Vereinskasse gespendet und zudem in den sozialen Medien zur Unterstützung für die Pfadi und den Blauring aufgerufen. «Das war für uns eine Ehrensache. Die beiden Vereine setzen sich für die Kinder und die Jugendlichen ein», erklärt Franco Landolt, der Cheftrainer des Footballteams, die Beweggründe für die grosszügige Spende.

Aus dem Geschehenen gelernt

Die Einnahmen aus der Freulerchilbi werden von den beiden Jugendvereinen jeweils für verschiedene Aktivitäten genutzt; vom Besorgen von Bastelutensilien über Reparaturen am Pfadiheim bis hin zu Ausflügen mit den Kindern. Vieles davon hätte ausfallen müssen, berichtete Rahel Lampe nach dem Diebstahl. «Dank der grosszügigen Spenden können wir nun fast zur Normalität zurückkehren», zeigt sie sich erleichtert.

Auch wenn die 8000 Franken den Jugendorganisationen zu einem grossen Teil zurück zur Normalität verhelfen, noch fehlen 5000 Franken des gestohlenen Geldes. «Man darf gerne weiter spenden. Jeder weitere Franken hilft uns», sagt Rahel Lampe.

Die Glarner Jugendvereine werden auch im kommenden Jahr an der Freulerchilbi im Einsatz stehen. Und trotz des grossen Herzens der Glarnerinnen und Glarner verspricht Rahel Lampe: «Wir werden künftig bestimmt besser auf unser Geld aufpassen. Wir haben aus dem, was passiert ist, etwas gelernt.»

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent.

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