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Glarner kaufen gegen die Hitze Ventilatoren, Bier und Glacé

Es ist das dominierende Thema momentan, sei es am Arbeitsplatz, in der Beiz, in den Sozialen Medien oder in den herkömmlichen: Es ist heiss. Einige freuen sich, andere weniger. Betroffen davon ist aber jeder.

Paul
Hösli
29.06.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Urs Achermann vom Interdiscount in Netstal verkauft derzeit alles, was in irgendeiner Form kühlt.
Urs Achermann vom Interdiscount in Netstal verkauft derzeit alles, was in irgendeiner Form kühlt.
PAUL HÖSLI

Es heisst, wer in einer Beiz schnell mit einem Fremden ins Gespräch kommen will, muss einfach nur das Wetter ins Spiel bringen. Zu diesem Thema hat nämlich jeder eine Meinung. Ganz Europa und mittendrin die Schweiz ächzen derzeit unter einer Hitzewelle – einige lieben sie, andere wiederum hassen sie.

Es ist das dominierende Thema, und die Glarnerinnen und Glarner suchen verzweifelt Abkühlung, wie und wo es nur geht. Und es ist wie bei allem: Während einige von den Umständen profitieren, sind andere die Leidtragenden (siehe Umfrage unten).

Abkühlung für die Frau

Neben den gängigsten und beliebtesten Möglichkeiten sich abzukühlen, wie ein Bad in den diversen klaren Bergseen, im Walensee oder in den fünf Glarner Badis oder den Schatten in einer lauschigen Gartenbeiz zu suchen und dazu ein kühles Getränk zu schlürfen, suchen viele Glarner momentan auch den Wiggispark in Netstal auf. «Wir verkaufen alles, was in irgendeiner Form Abkühlung verschafft», sagt Urs Achermann, stellvertretender Geschäftsleiter des Interdiscounts. «Diese Woche ist es extrem. Es ist wie bei Winteranfang, wenn alle in die Garage rennen, um die Reifen zu wechseln.»

«Wir können einen sprunghaften Anstieg verzeichnen, speziell bei Ventilatoren und Klimaanlagen», sagt Achermann weiter. Und wie auf Kommando taucht ein Kunde an der Kasse mit einem Ventilator unter dem Arm auf. Ein umsichtiger Ehemann. «Er ist nicht für mich, sondern für meine Frau», sagt er und lacht.

Das Lager leert sich

Der Bestand werde laut Achermann langsam, aber sicher knapp werden, «aber es kommt schon bald neue Ware rein». Von gewissen Modellen hat die Filiale des Interdiscounts in Netstal in dieser Woche 30 bis 40 Stück verkauft. «Wenn man alle Modelle zusammenzählt, sind es locker an die 100», weiss Achermann. Wenig überraschend sei die günstigste Variante auch die beliebteste.

Aber eigentlich läuft laut Achermann derzeit alles gut, was bei diesen Temperaturen benötigt wird, um die Hitze besser zu ertragen. «Das sind etwa Gummiboote, Luftmatratzen oder Schwimmbädli für Kinder. Oder auch Wasserpistolen. Kühlboxen gehen auch oft über den Ladentisch. Eigentlich alles, was derzeit bei diesem Wetter draussen gebraucht werden kann.» Oder im Büro, wie die kleinen Ventilatoren fürs Gesicht.

Die Abkühlung folgt

Noch etwas anderes ist Achermann aufgefallen. «Die Kunden sind wegen der Hitze allgemein ungeduldiger. Aber wenn ich ehrlich bin, uns Verkäufern geht es derzeit ähnlich. Es ist schon sehr heiss.»

Das Wochenende beschert den Glarnerinnen und Glarnern noch einmal Prachtwetter mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Wenn man den Wetterfröschen aber Glauben schenken kann, kühlt es gegen Mitte Woche wieder merklich ab. Temperaturen um die 22 Grad sind angesagt. Das Wetter wird aber sicher auch in der kommenden Woche Thema sein. Einige werden es lieben, andere hassen.

«Diese Woche ist es extrem. Es ist wie bei Winteranfang, wenn alle in die Garage rennen, um die Reifen zu wechseln.»

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent.

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