Gebietsmanager - was soll das?

Im März hat der Gemeinderat das Ansinnen des Stadtrats, die Abteilung Hochbau bzw. Teile davon vom Departement Planen Bauen Umwelt in das Finanzdepartement zu verschieben, abgelehnt. Dabei wurde in der Botschaft und in Kommentaren dazu aus dem Stadtrat die Stelle des Stadtarchitekten/der Stadtarchitektin in Frage gestellt. Nun ist also für die Entwicklung des Stadtteils Chur West ein Gebietsmanager angestellt worden, der dem Stadtrat unterstellt ist. Zur Erinnerung: Für das Gebiet Chur West wurde 2017 ein Arealplan erlassen, der die planungsrechtliche Grundlage für die bauliche Entwicklung bildet. 2023 verabschiedete der Stadtrat den fast 90 Seiten umfassenden Masterplan Chur West, in welchem die Einzelheiten der Entwicklungs-schritte geregelt sind. Ebenfalls beschrieben werden darin die Prozessabläufe der Folgeplanungen.
Ein Blick auf die Zuteilung der Aufgaben auf die drei städtischen Departemente zeigt, dass die Begleitung und Betreuung dieser Prozessabläufe in den entsprechenden Dienststellen und Abteilungen personell abgedeckt sind bzw. nur ein Stadtarchitekt/eine Stadtarchitektin fehlt, der oder die das alles koordiniert. Und zwar in dem dafür zuständigen Departement PBU. Weshalb für ein Teilgebiet der Stadt ein Gebietsmanager eingestellt wird, der (Entschuldigung Herr Brülhart) nicht vom Fach und zudem direkt dem Stadtrat unterstellt ist, ist unverständlich und für Steuerzahlende unannehmbar. Es kann doch nicht sein, dass sich der Stadtrat eine Stabsstelle leistet zur Erledigung von Aufgaben, die in der Verwaltung interdisziplinär gelöst werden können. Es muss damit gerechnet werden, dass noch mehr Unruhe in die Dienststelle Hochbau, die ohnehin unter hoher Arbeitslast leidet, hineingetragen wird. Ist es ein weiterer Versuch, den Einfluss des Finanzdepartementes auf Planungs- und Baufragen auszudehnen?
Walter Schmid, Chur